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Konsument*innen und Produzent*innen nehmen ihre Versorgung gemeinsam in die Hand
Warum brauchen wir Gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften?
In der klassischen Wirtschaft besteht – wenn überhaupt – der einzige Kontakt zwischen Produzent*innen und Konsument*innen im Moment des Kaufs. “Gemeinschaftsgetragen” bedeutet hingegen, dass sich beide Gruppen immer wieder an einen Tisch setzen. Sie bestimmen, wie produziert wird. Sie legen Standards wie faire Löhne und eine ökologische Produktionsweise fest. Sie tragen gemeinsam die Kosten und das Risiko. Produzent*innen gewinnen Sicherheit, Verbraucher*innen gestalten ihre Versorgung aktiv mit und beide profitieren von einer wertschätzenden Kooperation.
Woher kommt diese innovative Form des Wirtschaftens?
Von Community Supported Agriculture (CSA) zu Gemeinschaftsgetragenem Wirtschaften (CSX)
Dieses PrinzipLorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit, sed do eiusmod tempor incididunt ut labore et dolore magna aliqua. Ut enim ad minim veniam, quis nostrud exercitation ullamco laboris nisi ut aliquip ex ea commodo consequat. Duis aute irure dolor in reprehenderit in voluptate velit esse cillum dolore eu fugiat nulla pariatur. Excepteur sint occaecat cupidatat non proident, sunt in culpa qui officia deserunt mollit anim id est laborum. lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen – von einem gemeinschaftlich getragenen Gesundheitszentrum über Energieversorgung, Handwerk, Gastronomie und kreative Dienstleistungen bis hin zu Anbieter*innen von Freizeitaktivitäten.
Community Supported Agriculture (CSA) wird also zu Community Supported X. Deshalb sprechen wir von CSX.
Eine Wirtschaft ohne Preise: sozial und ökologisch
Prosumieren statt Konsumieren
Diese innovative Form des Wirtschaftens ermöglicht eine Versorgung mit Dienstleistungen und Produkten: Indem Verbraucher*innen und Produzent*innen ihre Versorgung gemeinsam in die Hand nehmen, verschwimmen die Grenzen zwischen Produktion und Konsum. Mitglieder werden zu Prosumentinnen und Prosumenten. Sie teilen die Kosten und die Verantwortung, also das unternehmerische Risiko. Gleichzeitig profitieren sie vom Zugang zu sozial und ökologisch produzierten Gütern. Das Ergebnis ist eine neue Gemeinschaft basierend auf Vertrauen und Verantwortung.
Insgesamt lebt diese Art zu Wirtschaften von der veränderten Rolle und Haltung von Produzent*innen und Konsument*innen. Diese spiegelt sich in den kooperativen Beziehungen zwischen ihnen wieder. Wichtige Voraussetzung dafür ist eine stets überschaubare Organisationsgröße.
Was ist Gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften?
Gemeinsame Finanzierung der laufenden Kosten durch Prosument*innen
Der Kern gemeinschaftsgetragenen Wirtschaftens ist das neue unternehmerische Selbstverständnis von Prosument*innen verbunden mit der gemeinsamen Finanzierung der laufenden Kosten. Dabei werden die Betriebskosten (das Budget) eines Jahres durch die Beiträge der Mitglieder für ein Wirtschaftsjahr unter den folgenden sechs Prämissen verbindlich finanziert:
Direkte Beziehungen
Die Herstellung und Bereitstellung der Produkte und Dienstleistungen wird nahräumlich (“So nah wie möglich, so fern wie nötig”) organisiert. Der Zusammenschluss fördert den Austausch zwischen den Anbietenden und den Mitgliedern, sowie den Mitgliedern untereinander. Dafür werden z.B. Treffen und Veranstaltungen organisiert.
Transparenz
Das Budget wird von den Anbieter*innen offengelegt*, ebenso die Standards der Produktion und die Verwendung der Mittel. Auch Entscheidungen werden transparent gemacht.
Beiträge statt Preise
Die Mitglieder zahlen regelmäßige Beiträge zur Deckung der laufenden Kosten i.d.R. für ein Jahr. Die Güter/Dienstleistungen, die sie erhalten, haben deshalb keinen Preis mehr. Die Beitragshöhe kann solidarisch festgelegt werden (siehe “Solidarische Finanzierung”).
Kostendeckung
Das Budget ist kostendeckend geplant (keine Gewinnorientierung). Das Bilden von Rücklagen ist möglich.
Vorfinanzierung
Die Beiträge werden für ein Jahr im Voraus festgelegt und in regelmäßigen Abständen gezahlt.
Verantwortung & Risiko teilen
Durch die Vorfinanzierung des Jahresbudgets wird das unternehmerische Risiko auf alle Mitglieder verteilt. Produktionsausfälle werden entsprechend von allen Mitgliedern gemeinsam getragen. Gleichzeitig profitieren alle von entstehenden Chancen – so werden etwa Produktionsüberschüsse auf alle Mitglieder verteilt.
CSX weiterdenken
Diese Merkmale existieren nur in einigen CSX-Unternehmen und sind dort auch unterschiedlich ausgeprägt:
Solidarische Finanzierung
Die Mitglieder zahlen unterschiedlich hohe Beiträge, je nach ihren finanziellen Möglichkeiten. Die Höhe dieser Beiträge wird z.B. in Bietrunden festgelegt.
Gemeinsam entscheiden
Die Mitglieder einer CSX entscheiden partizipativ, welche Güter, wie und in welcher Menge produziert werden.
Ko-Produktion
Die Mitglieder der Gemeinschaft werden durch freiwillige Eigenarbeit oder verbindliche Mitarbeit aktiv in die Produktion und Organisationsentwicklung eingebunden.
Gemeinschafts-
eigentum
Die Produktionsmittel der CSX gehören den Mitgliedern. Dies ist z.B. in genossenschaftlich organisierten CSX der Fall.
Der Kern Gemeinschaftsgetragener Unternehmen ergibt sich für uns aus der Analyse bestehender CSA-Betriebe (siehe Hintergrundpapier). Durch die Anwendung dieser innovativen Unternehmensform in anderen Bereichen gewinnt die Bewegung an Vielfalt: Es entstehen unterschiedliche Formen, neue Erweiterungen werden ausprobiert.
Daher ist unsere Beschreibung gemeinschaftsgetragenen Wirtschaftens ein andauernder und offener Prozess.